Ostseetherapie Denise Fittkau - Psychotherapie, Lübeck, Privatpraxis
Privatpraxis für Verhaltenstherapie - Psychotherapie, Lübeck, Privatpraxis

Psychotherapie

Falls Sie vorab noch einige Fragezeichen zur Psychotherapie und dazugehörigen Themen im Kopf haben, klicken Sie sich gerne durch die folgenden hilfreichen Fragen. Bleiben dann noch Fragen offen, scheuen Sie sich nicht, diese zu stellen.

Warum Psychotherapie?

Zunächst sei gesagt, dass die Psychotherapie längst gesellschaftstauglich geworden ist und verstaubte Ansichten einer therapeutischen Behandlung der Vergangenheit angehören. Sich in psychologische Behandlung zu begeben, bedeutet demnach nicht „verrückt“ zu sein, sondern beweist viel Engagement und Mut, sich zu verändern. Da Veränderung nicht immer einfach ist, lassen Sie sich professionell unterstützen, das ist nicht verrückt, sondern selbstfürsorglich.

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie unterstützt Menschen mit psychischen Erkrankungen dabei, mentale Gesundheit zu erlangen. Es gibt viele verschiedene Therapieformen und Angebote. Da ich Verhaltenstherapeutin bin, beziehe ich mich lediglich auf diese. Die Informationen können für andere Therapieverfahren abweichend sein.
Die Psychotherapie mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie kann in Probatorik, Kurzzeit- und Langzeittherapie unterschieden werden. Sie ist antragspflichtig.

Wichtige Vorbereitung

Bei der Beantragung einer Psychotherapie für Privatversicherte unterstütze Ich Sie gerne. Ich wäre Ihnen jedoch sehr dankbar, wenn Sie vorab mit ihrer Krankenversicherung Kontakt aufnehmen würden, um erste Rahmenbedingungen abzuklären.
Dabei wäre z.B. hilfreich:

  • Ist eine Psychotherapie im Leistungsumfang des Vertrages enthalten?
  • Wie viele Sitzungen können antragsfrei abgehalten werden?
  • Werden die Kosten von Ihrer Versicherung voll oder nur anteilig erstattet?
  • Welche Unterlagen benötigen Sie für die Antragsstellung?
  • Was muss vom Therapeuten erledigt werden?

Mit diesen Informationen im Gepäck können wir dann in die probatorischen Sitzungen starten.

Was ist Probatorik?

Als Probatorik werden die ersten 4-5 Sitzungen bezeichnet. Sie dienen der Vorbereitung einer Psychotherapie. Im Erstgespräch liegt der Fokus darauf Sie kennen zu lernen, einen Eindruck über Ihre Lebenssituation und das Beschwerdebild zu gewinnen und eine erste Einschätzung darüber zu entwickeln, ob Ihre Symptomatik eine Psychotherapie erfordert.
Die restlichen probatorischen Sitzungen dienen der genauen Diagnostik, der Suche nach entstehungs-, auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen sowie der Vermittlung des weiteren Vorgehens. Es kommen hierfür ggf. Fragebögen oder diagnostische Interviews zum Einsatz.
Mir ist es in dieser Behandlungsphase sehr wichtig, dass Sie sich gut aufgehoben und verstanden fühlen und dass Sie Klarheit gewinnen, ob Sie sich eine weitere Behandlung mit mir vorstellen können. Auch Ich prüfe in der Probatorik für mich, ob Ich Ihnen bei Ihrem Problem eine angemessene Unterstützung sein kann und verweise Sie, falls nötig, an spezialisiertere Kollegen.

Wie geht es weiter?

Wenn Sie sich dafür entschieden haben, mit mir die Reise in ihren Hafen anzutreten, wird eine Psychotherapie beantragt. Wurde diese bewilligt, steht zunächst eine Zielanalyse im Vordergrund. Wir werden zusammen ergründen, wo die Reise hingehen soll und welche Maßnahmen oder Fertigkeiten dafür erforderlich sind. Je nach individueller Symptomatik wählen wir zusammen hilfreiche Methoden und Techniken aus. Dabei werde ich auf klassische verhaltenstherapeutische, kognitiv verhaltenstherapeutische oder Dritte Welle-Verfahren zurückgreifen.
Im Laufe der Behandlung zeigt sich auch, ob Sie von einer Kurzzeit oder Langzeittherapie profitieren werden.

Was ist eine Kurzzeittherapie?

Als Kurzzeittherapie gilt alles, was nicht mehr als 24 Stunden Psychotherapie beinhaltet.

Was ist eine Langzeittherapie?

Eine Langzeittherapie beinhaltet 60 - 80 Stunden Psychotherapie.
Während der gesamten psychotherapeutischen Behandlung ist mir besonders wichtig, dass Sie das Steuer in der Hand haben, und nicht ich. Ich verstehe mich vielmehr als Lotse, der Ihnen dabei hilft in die richtige Richtung zu navigieren.

Was ist Verhaltenstherapie?

Die Verhaltenstherapie (VT) existiert seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zur Psychoanalyse und Tiefenpsychologie steht weniger die lebensgeschichtliche Entwicklung des Patienten, sondern mehr das gegenwärtige Verhalten und die Einstellung zum Leben im Vordergrund. Es gilt herauszufinden, an welcher Stelle nicht hilfreiche Lernprozesse stattgefunden haben, die zu der Entstehung und Aufrechterhaltung einer psychischen Erkrankung führen. Unser gesamtes Leben ist durch Lernvorgänge geprägt. Gute oder schlechte Erfahrungen wirken sichauf unser Verhalten aus. Ungünstige Verhaltensweisen oder Einstellungen können verstärkt werden und zu diversen Symptomen führen. Geht man davon aus, dass die Entstehung einer psychischen Erkrankung das Resultat eines Lernprozesses ist, so können ungünstige Verhaltensweisen und Einstellungen auch wieder verlernt werden. In der Verhaltenstherapie wird somit der Schwerpunkt auf die Veränderung des Gelernten gelegt, um eine Verbesserung der Symptomatik zu erreichen. Der Verhaltenstherapeut versteht sich als Anleiter zur Selbsthilfe. In der Therapie kommen Techniken wie Rollenspiele, Angstbewältigungsstrategien, Konfrontationsübungen, Verhaltensexperimente und Entspannungsübungen zum Einsatz.
Innerhalb der Verhaltenstherapie gibt es zahlreiche Ansätze, die immer das Ziel verfolgen, alte Probleme zu überwinden. Die moderneren Ansätze der Verhaltenstherapie, auch „Dritte Welle Verfahren“ genannt, beleuchten zusätzlich Aspekte wie Achtsamkeit, Akzeptanz, Emotionsregulation und setzen weniger inhaltlich und mehr übergreifend an.

Was ist Metakognitive Therapie (MCT)?

Seit 1994 entwickelten A. Wells und Kollegen einen in Theorie und Praxis modernen Therapieansatz, die Metakognitive Therapie, auf Englisch MetacognitiveTherapy (MCT). Dieser Ansatz zählt heute zu den „Dritte Welle Verfahren“. Ein zentraler Unterschied zur kognitiven Verhaltenstherapie (zweite Welle) ist, dass der Fokus nicht auf den Inhalten unserer Gedanken liegt, sondern vielmehr der Umgang mit unseren Gedanken beleuchtet wird. In der MCT wird demnach der Prozess des „Denkens“ verändert und nicht einzelne Inhalte. In der Therapie wird daher zunächst erarbeitet, wie Sie denken, ob sie z.B. häufig in Grübelschleifen feststecken oder viel Zeit damit verbringen, sich Sorgen über die Zukunft zu machen und vor allem, ob sie den Eindruck haben, dies aus eigener Kraft steuern zu können. Wir hinterfragen, wo Ihr Aufmerksamkeitsfokus liegt und Sie lernen, ihre Aufmerksamkeit entsprechend so auszurichten, wie es für Sie von Vorteil ist. Unter Metakognitionen werden die Überzeugungen über ihr eigenes Denken verstanden. Sie steuern unser Denken. Jeder Mensch hat mehr oder weniger stark ausgeprägte Metakognitionen. Wenn wir der Meinung sind, dass es sich lohnt über etwas genauer nachzudenken, weil dies z.B. eine Lösung mit sich bringen könnte oder man eine Antwort auf eine dringende Frage finden könnte, dann ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir den Gedanken loslassen, vielmehr beginnen wir stattdessen in einen Denkprozess einzusteigen. Haben Menschen dann aber die Überzeugung, nicht mehr mit ihrem Denken aufhören zu können, so probieren sie es erst gar nicht aufzuhören, oder nutzen vielleicht Ablenkungsstrategien, die nur kurzfristig helfen den Gedankengang zu unterbrechen. Die Metakognitive Therapie hilft vor allem denjenigen, die oft mit negativen Gedankenspiralen konfrontiert sind und nur noch wenig davon mitbekommen, was außerhalb Ihres Kopfes passiert, bzw. wenig Kraft aufbringen können, sich den alltäglichen Aufgaben zuzuwenden, da zu viel Energie für das Nachdenken verloren geht.
Sie werden lernen,Ihre Gedanken wieder loszulassen und sich stattdessen den Dingen im Leben zu widmen, die Sie weiterbringen.

Was ist Acceptance and Commitment Therapy (ACT)?

Die Acceptance and Commitment Therapy (kurz ACT) ist ein störungsübergreifender Behandlungsansatz welcher zu den „Dritte Welle-Verfahren“ der Verhaltenstherapie zählt. ACT wurde Ende der 90er Jahre von Hayes und Kollegen auf lerntheoretischem Hintergrund in den USA entwickelt und orientiert sich an der Funktionsweise des menschlichen Denkens. In der Therapie werden 6 Kernkompetenzen vermittelt, die die psychische Flexibilität steigern sollen. Im Mittelpunkt stehen die beiden Kompetenzen Akzeptanz und Commitment. Unter Akzeptanz wird die innere Bereitschaft verstanden, unangenehme Gefühle, Gedanken oder Körperempfindungen anzunehmen, zuzulassen bzw. zu Akzeptieren. Mit Commitment ist die Orientierung an persönlichen Werten und Zielen gemeint. Durch die Erarbeitung persönlicher Werte können Handlungen und Aktivitäten initiiert werden, die langfristig zu besserer psychischer Gesundheit führen werden. Es werden in der Therapie Barrieren identifiziert, die Sie daran hindern, ein werteorientiertes Leben zu führen. In der ACT spielen außerdem Achtsamkeit, Defusion, Bereitschaft und das Selbst eine wichtige Rolle. Diese 6 Kernkompetenzen werden in der Behandlung anhand Ihrer Beschwerden immer wieder fokussiert. Letztlich verfolgt ACT nicht das Ziel, all ihre Symptome verschwinden zu lassen, sondern trotz der Symptome ein zufriedenes und erfülltes Leben leben zu können.